Klinik für Pferde
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Nebenhodensperma

self.bildunterschrift
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In einzelnen Fällen bleibt nur die Euthanasie, um einem Pferd weitere Leiden zu ersparen. Trifft dies einen (Zucht)Hengst, dann haben Halter mit tiefgefrorenen Besamungsoptionen Glück im Unglück. Für alle anderen ist es ab jetzt noch nicht zu spät. Auch jetzt können noch einige Besamunsoptionen gerettet werden.

Das Gewinnen und Konservieren

Das Gewinnen und Konservieren der im Nebenhoden befindlichen Spermien kann bei
verunglückten Zuchthengsten die letzte Möglichkeit zum Erhalt von züchterisch
wertvollen Genen bieten. Diese Technik kann nicht nur im Unglücksfall bei medizinisch
notwendiger Euthanasie des Hengstes zur Anwendung kommen, sondern kann auch
im Rahmen von geplanten Kastrationen genutzt werden.

Zur Gewinnung von Nebenhodensperma werden die Nebenhodenschwänze samt
einem möglichst langen Stück des Samenleiters von den entnommenen Hoden
freipräpariert und von an-haftendem Gewebe gesäubert. Ein steriler Katheter
wird anschließend in den Samenleiter eingeführt und Samenleiter und Nebenhodenschwanz
werden retrograd mit einem speziellen Verdünner gespült.
Das dadurch gewonnene, hoch konzentrierte Sperma wird aufbereitet und eingefroren.
Die Anzahl der dabei erzielten Portionen kann zwischen 10 und 40 liegen,
je nach Größe der Hoden und Qualität des Samens.

Qualität des gewonnen Spermas

Bei Hengsten, die über längere Zeit chronisch erkrankt waren und/oder Medikamente
erhalten haben, kann die Qualität des gewonnen Spermas naturgemäß reduziert sein.
Generell ist zu bedenken, dass die Qualität von konserviertem Nebenhodensperma
insgesamt geringer einzuschätzen ist, als diejenige von konventionell erzeugtem TG-Sperma.
Im Hinblick auf einen möglichen Handel mit den derart produzierten Besamungsdosen
ist zu berücksichtigen, dass Nebenhodensperma in der Regel eine eingeschränkte
Handelsfreiheit aufgrund tierseuchenrechtlicher Bestimmungen aufweisen wird.
Befindet sich der Hengst zum Zeitpunkt der Hodenentnahme nicht in einem
Testprogramm, erhält die erzeugte Sperma-Reserve keinen handelsfähigen Status und
kann weder verkauft, noch in einem EU-zugelassenen Samendepot gelagert werden.

Daher sollten die Blutproben für die Untersuchung auf EIA, EVA und die Tupferproben
für die Untersuchung auf CEM spätestens zum Zeitpunkt der Hodenentnahme durchgeführt
werden, um zumindest einen deutschlandweit anerkannten Seuchenstatus des erzeugten
TG-Spermas zu erlangen.


Interesse?

Sollten Sie an der Kryokonservierung von Nebenhodensperma interessiert sein,
ist es möglich, den mit einem möglichst langem Stück Samenstrang entnommenen,
mit Kochsalzlösung gesäuberten Hoden in eine Plastiktüte zu verpacken und bei ca. 4 ° C in
einer Styroporbox mit Kühlakku (wahlweise Equitainer) innerhalb von 24 h an uns zu senden.

 

Kontakt

Bitte kontaktieren Sie uns umgehend, falls Sie planen, diesen Service in Anspruch zu nehmen,
damit eine entsprechende seuchenhygienische Probenentnahme für den Einzelfall
abgesprochen werden kann.


Telefon: +49 (0) 89/ 2180-2627
pferdeklinik@lmu.de